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Allianz Fränkischer Süden
Bayerisches Pilotprojekt

Mit einem Schulterschluss wollen 14 Kommunen zwischen Giebelstadt und Tauberrettersheim die Zusammenarbeit verbessern.
"So stelle ich mir ländliche Entwicklung vor. Mit diesen Worten kommentierte Landrat Eberhard Nuß die Abschlussveranstaltung und Konzeptübergabe des Pilotprojekts "Landwirtschaftliches Kernwegenetz" der Allianz Fränkischer Süden im Sitzungssaal des Giebelstädter Rathauses. Die Kommunen Aub, Bieberehren, Bütthard, Gaukönigshofen, Geroldshausen, Giebelstadt, Kirchheim, Ochsenfurt, Reichenberg, Riedenheim, Röttingen, Sonderhofen und Tauberrettersheim haben sich im Jahre 2009 mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Zukunft ihrer Region und die bevorstehenden Herausforderungen gemeinsam in die Hand zu nehmen. Im Zuge des Prozesses der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) gründeten die 14 Kommunen die "Allianz Fränkischer Süden - Zwischen Main und Tauber". Das Gebiet umfasst insgesamt 56 Ortsteile und rund 35 000 Einwohner mit einer Fläche von 370 Quadratkilometer. Manager der Allianz mit Sitz in Giebelstadt ist Sebastian Grimm. Durch die gemeinsame Nutzung vorhandener Potenziale, die Durchführung gemeindeübergreifender Projekte zur Sicherung der Daseinsvorsorge, die Schaffung zukunftsfähiger Netzwerke und Ausschöpfung von Synergieeffekten soll sich dieser Vision Schritt für Schritt genähert werden.

Copyright Grimm - (von links auf dem Traktor) MdL Halbleib, Landrat Nuß, Weiler (BBV), Fischer (ALE), MdB Lehrieder, Porzelt (ALE), (stehend von links) Moninger (BBV LS), Bromma (ALE), Bgmst. Krämer, MR Ewald, Bgmst. Mühleck, Grimm
Eines der fünf erarbeiteten Handlungsfelder widmet sich der Land- und Forstwirtschaft, denn gerade die Landwirtschaft bildet für das Allianzgebiet eine tragende Säule und prägt das Landschaftsbild zu einem bedeutenden Teil. Ein leistungsfähiges Wegenetz ist hierbei von großer Wichtigkeit. Um die Landwirtschaft auch in Zukunft auf dem hohen Leistungsniveau zu halten und die Multifunktionalität des Wegenetzes zu verbessern, hat die Lenkungsgruppe der Allianz im letzten Jahr die Konzeption ein bayernweit einmaligen Pilotprojekts "Gemeindeübergreifendens Kernwegenetz" beschlossen. Vergeben wurde der Auftrag der Konzepterstellung an die BBV LandSiedlung GmbH, die das Vorhaben in Abstimmung mit den beteiligten Akteuren umgesetzt hat.

Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft und den veränderten Mobilitäts- und Freizeitbedürfnisse haben sich laut Ministerialrat Wolfgang Ewald vom Bayer die Anforderungen an das landwirtschaftliche Wegenetz geändert. Während die landwirtschaftlichen Maschinen immer schwerer und schneller werden, drängen Radfahrer und andere Freizeitnutzer sowie der regionale "Schleichverkehr" auf die Wirtschaftswege. Der derzeitige Ausbauzustand vieler Wege ist diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen.

Daher soll im Ergebnis eine Netzstruktur entstehen, die eine Maschendichte von 1,5 bis zwei Kilometer aufweist. Die Wege sollen für Schwerlastverkehr (Achslast bis zu 11,5 Tonnen) geeignet sein und eine Fahrbahnbreite (Bitumen) von 3,5 Meter plus Randstreifen aufweisen. Mit diesem Wegenetz sollen die schweren, überbreite Schlepper und Maschinen von den öffentlichen Straßen verschwinden. Innerhalb der Studie wurden die rund 600 Kilometer ländlichen Kernwege der Allianz vereinfacht bautechnisch untersucht. Je nach derzeitigem Bauzustand wurden diese dann in drei zeitliche Ausbauhorizonte eingeteilt.

Die Umsetzung selbst kann über Bodenordnungsverfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz ausgeführt werden. Vorzugsweise sollte jedoch ein schnell wirksamer und umsetzbarer Verfahrenstyp gewählt werden. Als einen "Wohlfühltag" bezeichnete Bernhard Weiler, Bezirkspräsident vom Bayerischen Bauernverband, die Präsentation des Konzepts durch Projektleiter Steffen Moninger. In den nächsten 20 Jahren sollen in der Allianz 25,4 Millionen Euro für den Wegeausbau investierte werden. 5,8 Millionen Euro davon in den kurzfristigen Zeitraum, der 29 Kilometer beinhaltet. Je nach bereits vorhandenem Weg können die Kommunen mit einem Zuschuss von bis zu 80 Prozent rechnen.

Quelle: Tauberzeitung, Markhard Brunecker

Lesen Sie zu diesem Thema auch unsere Pressemitteilung.

Weitere Informationen zu diesem Pilotprojekt erhalten Sie bei dem zuständigen Projektleiter Steffen Moninger (Tel.: 0931 279 57 23, Email: steffen.moninger@bbv-ls.de).