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Interkommunales Kernwegenetz
Altmühlradweg im Fokus

Mitarbeiter der LandSiedlung sind derzeit überall im Landkreis unterwegs, um die großen Wege zu katalogisieren und ihren Zustand zu beurteilen.
Kernwegenetz - © BBV LandSiedlung
TREUCHTLINGEN - Über den vernachlässigten Unterhalt der Fernstraßen diskutiert die Republik derzeit intensiv. Auch die Bahnstrecken sind immer wieder Thema. Kaum von der Öffentlichkeit beachtet, läuft in Bayern aber gerade noch ein anderes großes Sanierungsprojekt an: der Auf- und Ausbau eines „interkommunalen Kernwegenetzes“.
Mitarbeiter der BBV LandSiedlung sind derzeit überall im Landkreis unterwegs, um die großen, gemeindeübergreifenden Wirtschaftswege zu katalogisieren und ihren Zustand zu beurteilen.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen steht das Grundkonzept in nächster Zeit auf den Tagesordnungen aller 27 Stadt- und Gemeinderäte. Im Fokus des vom bayerischen Landwirtschaftsministerium und den Ämtern für Ländliche Entwicklung (ALE) geförderten Programms stehen die bäuerlichen und forstwirtschaftlichen Wirtschaftswege. Strukturwandel und technischer Fortschritt, aber auch Freizeit und Tourismus stellen zunehmend andere Anforderungen an das Wegenetz als noch vor einigen Jahrzehnten. Die landwirtschaftlichen Maschinen werden immer größer und schwerer, Radwege immer populärer, und viele alte Wege befinden sich in einem schlechten Zustand.

Abhilfe soll ein leistungsfähiges Hauptwegenetz schaffen. Laut Stefan Faber, Beauftragter für Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) am Ansbacher Amt für Ländliche Entwicklung, unterstützt das Förderprogramm die Gemeinden dabei, „wichtige übergreifende Wege zu sanieren“. Dazu kooperieren benachbarte Kommunen des ILE-Gebiets, zu dem sich im vergangenen Jahr der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie die Gemeinde Auhausen im Donau-Ries-Kreis zusammengeschlossen haben.

Das Grundkonzept für das Kernwegenetz erstellt das Würzburger Team der BBV LandSiedlung. Drei Viertel der Kosten übernimmt das Amt für ländliche Entwicklung. Erste Einzelgespräche mit den 28 Gemeinden sind bereits erfolgt, um abzufragen, wie der Sanierungsbedarf vor Ort eingeschätzt wird. Daraus sowie aus ihrer fachlichen Bewertung haben die Planer einen Entwurf zusammengestellt, der nun zur Prüfung in die Stadt- und Gemeinderäte geht.

Start im nächsten Jahr

Kernwegenetz - © BBV LandSiedlung
Parallel dazu befährt die BBV LandSiedlung gerade alle betroffenen Wege und beurteilt deren Zustand sowie die potenziellen Ausbaukosten. Ziel ist eine Projektliste mit drei Prioritätsstufen: akuter Sanierungsbedarf innerhalb der nächsten fünf Jahre, mittlere Dringlichkeit mit einem Zeithorizont von 15 Jahren sowie alles darüber hinaus. Nach Auskunft von ILE-Betreuer Stefan Faber liegen die Vorbereitungen „im Zeitplan“, sodass mit den ersten Arbeiten an den wichtigsten Kernwegen bereits im kommenden Jahr zu rechnen sei. Die Ausbaukosten bezuschusse das Amt für ländliche Entwicklung ebenfalls mit 75 bis 85 Prozent. Die Regie führen allerdings die Kommunen.

Regelrechte „Autobahnen“ in der Landschaft, wie sie mancherorts befürchtet werden, wird es dabei laut Faber nicht geben. Vielmehr laufe das Programm meist auf einfache Reparaturen, Schotterungen und vereinzelt Asphaltierungen bestehender Trassen hinaus.

Kernwegenetz - © BBV LandSiedlung
In Treuchtlingen ist der Entwurf der BBV LandSiedlung für die zum Ausbau vorgesehenen Wege bereits vor einigen Wochen an alle Ortssprecher und Vertreter der Jagdgenossenschaften gegangen. Der Rücklauf war enorm, wie das Stadtbauamt berichtet. Mehr als 50 Änderungen und/oder zusätzliche Wünsche seien eingegangen. Diese werden nun am kommenden Donnerstag, 4. September, im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss erörtert. Insgesamt ist das Flur- und Wirtschaftswegenetz im Treuchtlinger Stadtgebiet mehr als 500 Kilometer lang.

Den Fokus des Kernwege-Ausbaus will die Altmühlstadt auf die „touristisch genutzten Hauptstrecken“ legen. Dabei werde insbesondere der Altmühl-Radweg „ein entscheidendes Thema“ sein. Die Debatte werde sich außerdem um die überregionalen Achsen Richtung Süden und Westen zur Monheimer Alb, auf den Hahnenkamm und parallel zum Möhrenbach drehen.
 
Quelle/Autor: Patrick Shaw, Treuchtlinger Kurier

Weitere Informationen zu diesem Wegekonzept erhalten Sie bei dem zuständigen Projektleiter Florian Stolzenberger (Tel.: 0931 279 57 18, Email: Florian.Stolzenberger@bbv-ls.de).