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Flüsseradweg Main-Saale-Elster
Machbarkeitsstudie

Radwandern durch die heimische Landschaft, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ein durchdachtes Radwegenetzkonzept ist erforderlich.
© Landratsamt Hof, von links Steffen Moninger und Florian Göbet (BBV LS), Izabella Graczyk (Leiterin Kreisentwicklung), Stefan Krippendorf (Tourismusbeauftr. Lkr. Hof), Hermann Seiferth (Leiter Hauptverw.), Landrat Dr. Oliver Bär und Jürgen Wälzel (Leiter
Radfahren ist wieder modern. Immer mehr Bürger nutzen das Fahrrad als Mittel der Freizeitgestaltung. Durch die Entwicklung von E-Bikes hat besonders auch die Verwendung des Fahrrads als Verkehrsmittel stark zugenommen. Radwandern am Wochenende oder im Urlaub durch weite Teile der heimischen Landschaft, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Um diese vielfältige Nutzung des Rades gewährleisten zu können, ist allerdings ein durchdachtes, abgestimmtes Radwegenetzkonzept erforderlich. Dazu gehört neben der Netzgeometrie auch die Betrachtung der touristischen Infrastruktur.
 
Machbarkeitsstudie
 
Der Landkreis Hof bietet eine wunderschöne Landschaft, die eine Menge kulturelle und kulinarische Highlights vorhält. Durch eine Machbarkeitsstudie für einen drei Flüsse verbindenden Radweg, möchten der Landkreis zusammen mit seinen Märkten, Städten und Gemeinden die Möglichkeit des Radverkehrs für Alltagsradler, Freizeitfahrer und insbesondere Fahrradtouristen entscheidend voranbringen. Durch 12 Kommunen des bayerischen Landkreises soll eine Radverbindung geschaffen werden, die sich am Lauf der Saale, der Regnitz und der Bahnlinie Hof-Bamberg orientiert. Dabei sollen unter anderem der Saaleradwanderweg bei Hof entlang der Regnitz mit dem Radwegenetz der Elster in der tschechischen Stadt Hranice verbunden werden. Damit dieser “Flüsseradweg“ von allen Nutzergruppen befahren werden kann, ist die Suche nach einer steigungsarmen Wegführung und die Vermeidung von vielbefahrenen Verkehrsstraßen wichtig. Um die späteren Baukosten möglichst gering zu halten, sollten verstärkt die bestehenden Rad- und Wirtschafswege betrachtet werden. Neubauten und Lückenschlüsse können vor allem zur Trassenoptimierung oder Naturerschließung zum Einsatz kommen. Ziel ist es, nach Erstellung der Machbarkeitsstudie, eine Entscheidungs- und Planungshilfe für die weitere Umsetzung des Projektes zu haben. Erreicht wird dies durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure aus den beteiligten Kommunen, dem Landkreis und Vertretern von Behörden und Verbänden.
 
Mindestausbaubreite

Die Trasse des Flüsseradweges soll weitestgehend auf bestehenden eigenständigen Radwegen, Wirtschaftswegen oder verkehrsarmen Straßen geführt werden. Grundsätzlich wird eine Mindestausbaubreite bei einem Verlauf als eigenständiger Radweg von 2,5 m Breite und als kombinierter Rad- und Wirtschaftsweg von 3,0 m Breite, in Form einer Asphaltfahrbahn angestrebt.
 
Projektablauf
 
Die Machbarkeitsstudie wurde im Juni 2016 an das Planungsbüro, die BBV LandSiedlung, vergeben. Anfang Juli fand ein Vorbereitungsgespräch mit Vertretern der Träger öffentlicher Belange (UNB, WWA, SBA), der Stadt Hof, verschiedener Abteilungen des Landratsamtes und dem Landrat statt. Die Teilnehmer wurden über das Vorhaben zum Flüsseradweg informiert mit anschließender Diskussion über Vorgaben in naturschutzrechtlichen Bereichen, über Zuständigkeiten und über die Einbindung in das Projekt bis zum Projektabschluss. Im Vorfeld der Ortstermine wurde eine Befahrung der Flur entlang des vom Landratsamt vorgeschlagenen Trassenkorridors durch die BBV LandSiedlung durchgeführt und verschiedene Trassenvarianten mit Problemstellungen und Lösungsansätzen ausgearbeitet. In unwegsamen Teilabschnitten oder bei möglichem Trassenneubau fanden auch gemeinsame Begehungen statt. Mitte Juli wurden Ortstermine für jede vom Trassenkorridor betroffene Kommune durchgeführt. Zusammen mit den Bürgermeistern und Vertretern der kommunalen Bauabteilungen wurde aus den Trassenvarianten unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren (z.B. Höhenunterschiede, Sehenswürdigkeiten, Gaststätten, Eigentumsverhältnisse, etc.) ein bevorzugter Trassenverlauf erarbeitet. Bei größerem Entscheidungspotential erfolgte die Trassenfestlegung teilweise auch im Feld. Ende Juli waren die Ortstermine abgeschlossen und ein bevorzugter Trassenverlauf mit allen Kommunen und dem
© fotolia Isakovich
Landkreis festgelegt. Nun wurden die Träger öffentlicher Belange und weitere Interessensvertreter eingebunden. Über schriftliche Stellungnahmen wurden dem Planungsbüro Problemstellen, Einschränkungen oder Anpassungen beim Trassenverlauf mitgeteilt. Ende August erfolgte die Bestandserfassung der bevorzugten Trasse durch die BBV LandSiedlung. Die Abschnitte wurden anhand des Ausbautyps und der Ausbaubreite unterschieden und einzeln erfasst. Besondere Ausbauarten, anspruchsvolle Wegführungen, komplexe Bautechniken und Sonderbauwerke wurden von einem Bautechniker begutachtet und für die Kostenkalkulation bewertet. Mitte September wurde eine Steuerungsgruppensitzung abgehalten, in der der bisherige Verfahrensablauf, die festgelegte Radwegtrasse mit Problemstellen und Lösungen, eine Kostenabschätzung, ein Kostenverteilungsmodell und der weitere Verfahrensablauf vorgestellt wurden. Bis Januar 2017 wurden bzw. werden in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Hof, den betroffenen Bürgermeistern und ggf. Vertretern einzelner Träger öffentlicher Belange verschiedene Trassenoptimierungen auf der Karte und im Feld erarbeitet. Die Kostenkalkulation mit dem geplanten Verteilungsschlüssel wurde in den Kommunen und deren Gemeinde-, Stadt- und Markträten diskutiert und durch Abstimmung bereits genehmigt.
 
Ergebnis
 
Der Flüsseradweg soll später auf ca. 89 km durch den Landkreis Hof verlaufen (ohne Stadt Hof). Auf der geplanten Trasse können ca. 35 km Wegstrecke als Bestand übernommen werden und ca. 54 km müssen ausgebaut bzw. neugebaut werden. Die Planungs- und Baukosten für das gesamte Projekt werden aktuell auf ca. 10 Millionen Euro kalkuliert (ohne Landerwerb, inkl. Hranice, Pottiga, Marktschorgast, Marktleugast). Ab Anfang 2017 sollen die Möglichkeiten zur Teilfinanzierung durch Fördermittelgeber abgefragt werden. Ein Projekt das sich lohnt!
 
Ansprechpartner

BBV LandSiedlung GmbH
Werner-von-Siemensstr. 55a
97076 Würzburg
Steffen Moninger / Tel.: 0931 279 57 23 / Email: steffen.moninger@bbv-ls.de
Florian Göbet / Tel.: 0931 279 57 29 / florian.goebet@bbv-ls.de