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Kernwegekonzept Werntal
Wege fit für die Zukunft machen

Fertig gestellt ist das Konzept innerhalb der Allianz Oberes Werntal. Profitieren sollen in erster Linie die Landwirte.
© SW Tagblatt
Fertig gestellt ist das Konzept für ein ländliches Kernwegenetz innerhalb der Allianz Oberes Werntal. Es ist Voraussetzung für die Gemeinden, wenn sie mit hoher staatlicher Förderung ihren Wegebau bewerkstelligen wollen. Profitieren sollen aber in erster Linie die Landwirte.

Deren Maschinen haben mittlerweile gewaltige Größen mit entsprechendem Gewicht erreicht, viele alte Wege sind nicht dafür gebaut. Zudem müssen die Landwirte große Flächen auch über die eigenen Gemarkungsgrenzen hinaus bewirtschaften. Daher hatte die Interkommunale Allianz Oberes Werntal mit ihren zehn Gemeinden im Februar 2015 die BBV LandSiedlung beauftragt, ein Konzept für Kernwege, also wichtige gemeindeübergreifende Verbindungen für den landwirtschaftlichen Verkehr, zur erstellen. Die Öffentlichkeit, die Landwirte, Gemeinden und Behörden wurden dabei beteiligt.

© BBV LS
Das Ergebnis, ein dicker Ordner voller Karten und Pläne, Erläuterungsbericht und Stellungnahmen beteiligter Behörden, übergab Planer Peter Pfeuffer an die zehn Allianzbürgermeister in ihrer Sitzung im Rathaus der Gemeinde Wasserlosen in Greßthal. Deren Bürgermeister Anton Gößmann hat federführend das Thema Landnutzung und Landwirtschaft in der Allianz übernommen.

140 Kernwege mit 202 Kilometern beinhaltet das Konzept.

Planer Pfeuffer machte dabei deutlich, dass jede Gemeinde selbst entscheide, ob und welche Vorschläge für einen Wegeausbau umgesetzt werden. Etwa 140 Kernwege mit einer Länge von 202 Kilometern beinhaltet das Konzept, 92 Prozent davon sind bereits befestigt, nur acht Prozent sind Erdwege. Anders gesagt: 99 Prozent dieser Kernwege liegen auf bereits vorhandenen Trassen, der Rest sind Lückenschlüsse oder kleine Änderungen in der Wegführung.
 
18 % der Wege können kurzfristig ausgebaut werden
 
Die Planer der BBV LandSiedlung empfehlen eine Umsetzung je nach Zustand der Wege: 18 Prozent könnten kurzfristig, also in den nächsten fünf Jahren ausgebaut und saniert werden, 34 Prozent mittelfristig, in fünf bis 15 Jahren, und 48 Prozent langfristig, in mehr als 15 Jahren.
 
Grunderwerb oft ein Hindernis

Natürlich, so Pfeuffer, sei bei einer Umsetzung des Konzepts der Grunderwerb ein Thema und für die Gemeinden oft ein Hindernis. Denn die neuen Kernwege sollen eine Fahrbahnbreite von 3,50 Metern haben plus befestigtem Randstreifen und einer geregelten Entwässerung mit einem Wegseitengraben.
Da aber dafür oft keine Fläche vorhanden ist, kann ein Bodenordnungsverfahren durchgeführt werden, bei dem die Gemeinde Grundstücksbereiche entlang des Kernweges durch Tausch oder Verkauf erwirbt. Dabei kann das Amt für Ländliche Entwicklung Unterstützung (ALE) leisten.
Dass der Grunderwerb tatsächlich ein Problem ist, verdeutlichte Poppenhausens Bürgermeister Ludwig Nätscher, der gleich den ersten Wegeausbau beantragen wird, wie er ankündigte. Von Pfersdorf nach Rannungen wolle seine Gemeinde mit der öffentlichen Förderung ausbauen, allerdings könne die Landwirtschaft dort offenbar keine 240 Quadratmeter entbehren und erschwere das Vorhaben, sagte Nätscher.
Das Kernwegenetzkonzept ersetze nicht das Baurecht, bei einem Wegebau müsse die ganz normale Umsetzungsplanung durchlaufen werden, erläuterte ALE-Sachgebietsleiter Johannes Krüger auf Nachfrage von Allianzsprecher Arthur Arnold. Allerdings sind im Konzept mögliche kommende Probleme mit den Behörden in deren Vorabeinschätzung bereits abgeklärt.
 
Zwischen 60 und 85 Prozent staatlicher Förderung sind möglich.
 
Das ALE ist der Zuschussgeber für die Wege. Zwischen 60 und 85 Prozent staatlicher Förderung sind möglich. Die Allianz Oberes Werntal hat dabei einen Bonus von zehn Prozent Zuschuss für das vorhandene Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILE) erhalten.Krüger erklärte, dass das Konzept noch vom ALE anerkannt werden müsse. Bei ein bis zwei Abschnitten sei dies wohl nicht der Fall, beispielsweise zwischen Geldersheim und Schweinfurt-Oberndorf, „weil die Stadt dem Konzept reserviert gegenüber steht“. Ein Ausbau von Gemeindeverbindungsstraßen könne aber kurzfristig erfolgen, beispielsweise von Rütschenhausen zur Straße Obbach-Greßthal. Aber das entscheide der jeweilige Gemeinderat.

Quelle: SW Tagblatt, Silvia Eidel
 
Ansprechpartner

BBV LandSiedlung GmbH
Werner-von-Siemensstr. 55a
97076 Würzburg
Peter Pfeuffer / Tel.: 0931 279 57 24 / Email: peter.pfeuffer@bbv-ls.de
Stephanie Reß / Tel.: 0931 279 57 16 / stephanie.ress@bbv-ls.de